„Ehrenamt ist cool“

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Freising – Zu einer „wichtigen Sitzung mit wichtigen Entscheidungen“ begrüßte Dekan Jochen Hauer die neuen Synodalen aus den zehn Kirchengemeinden des evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks. Sechs Jahre hat die vorherige Dekanatssynode zusammengearbeitet, das Dekanat Freising ist im Laufe dieser Zeit um eine Kirchengemeinde gewachsen (Poing) und habe „konstruktiv und gut zusammen gearbeitet“, so Dr. Philipp Pfeiffer, Moosburg, bisheriger stellvertretender Vorsitzender des Dekanatsausschusses.
Der Dekan stellte seinen Bericht unter die Überschrift der Jahreslosung 2013 aus dem Hebräerbrief: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Hauer sagte, das passe zum „Flughafen-Dekanat“ Freising. Dieses sei für viele „keine bleibende Stadt“, man lebe in einer Zuzugsregion mit großer Fluktuation. „Wir gestalten Gemeinde in der Zeit“, so Hauer weiter. Man müsse sich den Herausforderungen der Zeit stellen und diese als Chance nutzen. Die „sozialen Herausforderungen der politischen Gemeinden“ seien „unsere Aufgaben“. Dass „so viel Zeit für Kirche“ aufgebracht und „in gewisser Weise“ auch geopfert werde, sei nicht selbstverständlich, würdigte auch der Dekan das große ehrenamtliche Engagement der Dekanatssynode.
Dass vor allem Zeit eine große Rolle spiele, wenn ein Ehrenamt ernsthaft geführt werde, konnte Christine le Coutre aus der Gemeinde Markt Schwaben berichten. Sie ist seit sechs Jahren Mitglied der Landessynode der Evang.-Luth. Kirche in Bayern und erzählte von ihrer Arbeit bei der Landessynode, die sie zum Ende des Jahres aufgibt. Sie bleibt jedoch im Dekanat als Vertrauensperson für Ehrenämter Ansprechpartnerin, was die Synode einstimmig beschlossen hat. Ehrenamtliches Engagement in Bayern, so le Coutre, würde 12000 Vollzeitstellen ausfüllen, das habe eine Umfrage der Landeskirche ergeben. „Ein Drittel von denen, die ehrenamtlich tätig sind, würden ihr Engagement ausbauen“, erzählte sie weiter, „dagegen stehen aber auch zwei Drittel, die an ihre Grenzen stoßen.“ Le Coutre zählte einige Schlüsselkompetenzen auf, die der nächste Synodale mitbringen müsse: neben viel Zeit seien das unter anderem soziale Kompetenz oder Lust am Mitgestalten, Engagement und Ehrlichkeit.
All diese Schlüsselkompetenzen können im Dekanatsbezirk Freising künftig die 19 einstimmig neu gewählten Mitglieder des Dekanatsausschusses einbringen. Ebenso neu gewählt wurde das Präsidium der Dekanatssynode. Dazu gehören weiterhin Dekan Hauer und sein Stellvertreter Pfarrer Daniel Tenberg aus Erding. Neu gewählt wurde Dr. Nadja Thiel aus der Kirchengemeinde Neufahrn, wiedergewählt wurde Dr. Philipp Pfeiffer aus der Kirchengemeinde Moosburg.
Wieder eingeführt wurde das Amt einer Frauenbeauftragten für das Dekanat. Auch hier waren sich die Synodalen einig, dass Dekanatsjugendreferentin Angela Senft das künftig übernehmen soll. Senft freute sich und bestätigte, was während der Synode schon klar geworden sein dürfte: „Ehrenamt ist cool!“